Fast alle Schweizer Eltern, nämlich 92 Prozent, würden gern Teilzeit arbeiten. Sie sehen darin eine Chance, dem Beruf und den Betreuungsaufgaben gerecht zu werden. Momentan arbeitet bereits in 62 Prozent der Haushalte mit Kindern ein Elternteil in einem reduzierten Arbeitspensum. Dies zeigt eine Studie von Swiss Life.

Die Schweiz ist, nach den Niederlanden, das europäische Land mit den meisten Teilzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Besonders beliebt ist das reduzierte Arbeitspensum bei Eltern. Swiss Life wollte wissen, wie Schweizer Mütter und Väter ihre Situation einschätzen, und hat deshalb in diesem Frühling 912 Personen befragt, die in einem Haushalt mit mindestens einem Kind unter 13 Jahren wohnen.

Die Ergebnisse zeigen, dass über 90 Prozent der Schweizer Eltern gern Teilzeit arbeiten würden. In 62 Prozent der Haushalte mit einem Kind ist bereits ein Elternteil in einem reduzierten Pensum tätig. Familien entscheiden sich für Teilzeit, weil sie sich davon das beste Gleichgewicht zwischen Job und Kinderbetreuung erhoffen. Momentan sind es grösstenteils die Mütter, die sich für eine Reduktion der Arbeitsstunden entscheiden. Die Studie zeigt, dass viele Frauen, die momentan nicht erwerbstätig sind, gerne in einem reduzierten Pensum am Berufsleben teilnehmen würden. Ausserdem gibt es vermehrt Männer, die Lust hätten, ihr Pensum zu reduzieren.

In der Studie haben die befragten Personen auch Aussagen gemacht, warum sie sich für ihr Pensum entschieden haben. Daraus ist erkennbar, dass die Situation in jedem Haushalt wieder anders aussieht.

«Ich möchte nebst meiner Arbeit auch die Betreuung für mein Kind übernehmen. Ein höheres Pensum würde Fremdbetreuung ausserhalb der Familie bedeuten. Dies möchte ich momentan nicht.»
Frau, Anfang 30, arbeitet rund 50 Prozent.

«Ich arbeite, damit unser Einkommen höher ist. Es würde zwar gehen nur mit dem Gehalt von meinem Mann, aber wir müssten uns viel mehr einschränken.»
Frau, Ende 30, arbeitet rund 40 Prozent.

«Dank der Teilzeitstelle kann ich einen Tag pro Woche frei haben und mich zu Hause um den Nachwuchs kümmern.»
Mann, Ende 30, arbeitet rund 80 Prozent.

«Die Aufteilung der Kinderbetreuung ist uns wichtig, die Lebensqualität nimmt enorm zu. Ich habe noch nie 100% gearbeitet.»
Mann, Ende 40, arbeitet rund 60 Prozent.

«Mir war es wichtig, dass wir beide gemeinsam zum Haushaltsbudget beitragen und dass beide weiterhin in ihre Pensionskassen einzahlen können und beide gleich abhängig und unabhängig sein können voneinander.»
Frau, Ende 30, arbeitet rund 60 Prozent (gleiches Pensum wie ihr Partner)

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Eltern mit einem Vollzeitjob geben zu drei Viertel das höhere Einkommen als Grund für ihr Pensum an – die Karriere und der Spass an der Arbeit nennt ein Viertel. Diese Aussagen geben einen Einblick in die Situation der Befragten:

«Es ist mir sehr wichtig, als Hauptversorger der Familie unsere Existenz zu sichern. Mit meinem Einkommen können wir uns ein schönes Leben und ein Eigenheim sichern.»
Mann, Anfang 30, 100 Prozent

«Gerne würde ich in absehbarer Zeit reduzieren. Momentan kann mir mein Arbeitgeber dies nicht ermöglichen. Ich möchte die Stelle nicht wechseln, da die Arbeit, das Gehalt, das Arbeitsklima und der Weg (15 Minuten zu Fuss) passen.»
Frau, Ende 30, 100 Prozent

«Teilzeit ist in meinem Beruf ein Karriere-Killer. Im Gegensatz zum Beruf meiner Partnerin, dort ist Teilzeit etabliert.»
Mann, Anfang 40, 100 Prozent

«Ich arbeite Vollzeit wegen der Zufriedenheit beim Job.»
Frau, Ende 30, 100 Prozent

Erstaunlich ist, dass nur 39 Prozent der Schweizer Eltern im Detail nachgerechnet haben, inwiefern sich das Arbeitspensum auf das Haushaltsbudget auswirkt – obwohl sie gleichzeitig angeben, dass ihnen die finanzielle Selbstbestimmung sehr wichtig ist. Finanzielle Unabhängigkeit steht, nach der eigenen Familie, auf Rang zwei der Prioritätenliste.
Bei der Studie wurde auch gefragt, wo die Schweizer Eltern beim Thema «Familie und Beruf» die grösste Herausforderung sehen. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: «Der Tag hat zu wenig Stunden.»

Bildquelle: iStock, Halfpoint

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