Hände sind ihr Metier. Inga Besmens ist Fachärztin für Plastische Chirurgie und für Handchirurgie. Als Oberärztin am Universitätsspital Zürich hantiert sie tagtäglich geschickt mit Skalpell, Pinzette, Nadel und Faden oder am Mikroskop, um so unter anderem die Hände ihrer Patientinnen und Patienten zu reparieren. Wie schafft sie es, im stressigen Chirurgen-Alltag auch mal abzuschalten? Und was fasziniert die Chirurgin an ihrem Beruf?
Als Kind träumte sie davon, Astronautin zu werden. Ins Weltall flog Inga Besmens dann aber doch nicht. Dafür taucht sie heute jeden Tag ein, in andere Welten. Die Mikrochirurgie, auch im Bereich der Hände,
fasziniert sie schon seit Jahren. Wenn sie davon erzählt, leuchten ihre Augen und man merkt: Diese Frau brennt für das, was sie tut.
Hände sind durchaus sehr interessant und haben einen wohl höheren Stellenwert im Alltag, als uns dies bewusst ist. Egal ob wir die Zähne putzen, im Fitnesscenter Gewichte stemmen, Verträge unterzeichnen oder uns mit Händen und Füssen in einer Fremdsprache versuchen zu verständigen; die Hände sind rund um die Uhr im Einsatz. Durchschnittlich 25 Millionen mal beugen und strecken sich die Finger unserer Hand im Laufe des Lebens.
Erst wenn die Hände eingeschränkt sind – durch einen Unfall, eine Krankheit oder ähnliches – merken wir, wie wichtig sie doch sind. Zum Glück gibt es für solche Fälle Inga Besmens und ihre Berufskollegen, die sich
mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl um die Gesundheit und das Wohl unserer Hände kümmern.
Neben den grossen rekonstruktiven Eingriffen gibt es auch kleine, lokale Eingriffe, die Inga Besmens im OP-Saal des Universität Spitals Zürich vornimmt. Im Morgenrapport werden jeweils die Fälle vom Vortag nochmals besprochen sowie ein Ausblick gemacht auf die bevorstehenden Eingriffe des aktuellen Tages. Es sei Gold wert, ein eingespieltes Team zu haben, sagt die Chirurgin, denn die Tage sind meist eng durchgetaktet, es gilt im Zeitplan zu bleiben.
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Fliessbandarbeit sei die Handchirurgie jedoch auf keinen Fall, betont die Expertin. Jeder Patient, jede Geschichte ist speziell und einzigartig. Die Interaktion mit den unterschiedlichsten Menschen fasziniert
Inga Besmens an ihrem Beruf besonders. Diese Abwechslung sorgt auch dafür, dass es ihr selbst dann gelingt sich zu konzentrieren, wenn das Energielevel an vereinzelten Tagen mal etwas tiefer ist.
Schnell abschalten und sich erholen zu können, ist für Chirurgen sehr wichtig. Dennoch gilt es auch, am Ball zu bleiben und sich weiterzuentwickeln. Für Inga Besmens ist ihr Beruf auch eine Berufung. Sie brennt für das, was sie tut und beschäftigt sich öfters auch in ihrer Freizeit mit rekonstruktiver Mikrochirurgie und einzelnen Spezialfällen. Schlaflose Nächte gebe es deswegen jedoch keine.
Für Inga Besmens’ Patientinnen und Patienten ist es natürlich ein absoluter Glücksfall, eine Ärztin zu haben, die ihren Beruf über alles liebt. Denn so weiss man: Bei dieser Chirurgin ist man ganz sicher in guten Händen.