Ein Daheim ist Wohnraum und manchmal auch Arbeitsplatz. Doch das ist längst nicht alles. Von Gerüchen, Stauraum und Eigentum: Einem Gefühl auf der Spur.
Zuhause ist kein Ort. Zuhause ist etwas, das man riechen kann, sagt Parfümeur Andreas Wilhelm (45).
Er definiert sein Zuhause über seine Kinder – und somit über deren Geruch. «Dieser schwankt zwar mittlerweile pubertätsbedingt zwischen leicht zwiebelig und deodoriert.» Und trotzdem, so sagt er, ist das sein Duft von Daheim.


Der Zürcher Andreas Wilhelm (45) lancierte 2017 sein eigenes Duftlabel.
Von internationalen Düften können Livia Amstutz und Mario Beck viele Geschichten erzählen. Das Liechtensteiner Paar reist seit Jahren selbstbestimmt um die Welt – auf dem Fahrrad. Das Zuhause der Mittdreissiger ist ein Zelt, jedoch kein x-beliebiges: «Das für uns perfekte Zelt ist klein, leicht, zwei Eingänge, Stauraum, warm und gut zu durchlüften.» Weit mehr als 300 Nächte haben die beiden bereits darin verbracht, hinter Sanddünen im Sudan oder in den endlosen Wäldern Lapplands. Zuhause ist für sie kein bestimmter Ort, sondern das Gefühl von Vertrautheit: im Zelt und miteinander. Was aber, wenn sich nicht der Wohnraum verändert, sondern die Lebenssituation – und man das langjährige Daheim verlassen muss?


Livia Amstutz und Mario Beck reisen seit 2015 jeweils über mehrere Monate zweirädrig um die Welt.
Hedy Gadient leitet das Seniorenheim Elisabethenheim in Luzern. Den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause zu bieten, ist quasi ihr Job. Nun steht der Umzug des Heims in ein neues Haus bevor – eine doppelte Neuerfindung des Daheims. Die Erfahrung zeige, dass die Menschen dann Zuhause seien, wenn sie sich sicher fühlen, wenn Gemeinschaft entstehe, wenn an der eigenen Lebensbiografie angeknüpft werden könne, sagt Gadient. «Oft kommen Menschen ins Heim, welche in den eigenen vier Wänden wenig Kontakte gepflegt haben.» Im Heim haben sie die Möglichkeit, auch im sozialen Kontakt wieder ein Zuhause zu finden. Klar ist: Zuhause kann weit mehr als nur Wohnraum sein. Zuhause ist vielfach einfach ein Gefühl von Zusammensein, mit einem vertrauten Geruch und einem grossen Stauraum für Erinnerungen.


Hedy Gadient ist seit zwölf Jahren Leiterin des Elisabethenheims in Luzern.
Für viele Menschen bedeutet Zuhause eine eigene Immobilie
73 Prozent der Mietenden in der Schweiz haben Interesse daran, in den nächsten zehn Jahren Wohneigentum zu erwerben, zeigt eine Studie von Swiss Life (2019). Der Mehrheit der Menschen geht es dabei nicht um die Investition in die Immobilie an sich, sondern um Stabilität und Selbstbestimmung: Neun von zehn Personen, die aktuell Wohneigentum suchen, wünschen sich ein langfristiges Zuhause, Gestaltungsfreiheit sowie Unabhängigkeit von Vermieterinnen und Vermietern, zeigt eine Studie der ZHAW (2022). Gleichzeitig glaubt die Mehrheit der Befragten, sich ein Eigenheim nicht leisten zu können - weil sie, laut Studie, zu wenig über Unterstützungsangebote informiert seien.


Wie machen das andere? Wir haben Interior Designerin Barbara Milo, Tiny-House-Besitzerin Janine Klingenstein und Grossvater Meinrad Graf gefragt, wie sie zu ihrem Eigenheim gekommen sind.
Träumen Sie von einem Eigenheim?
Wir helfen Ihnen bei der Finanzierungsplanung. Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Gespräch mit einem Berater oder einer Beraterin von Swiss Life Select.
Bildquelle: Philip Brand, Lukas Mäder und Tent 4 Two